Schein und Sein - Recherche über Verhaltensweisen und Haltung
Das Projekt wird gefördert vom Fonds Darstellende Künste aus Mitteln der Beauftragten der Bundesregierung für Kultur und Medien im Rahmen von NEUSTART KULTUR.
Im September 2021 feierte das 12 Stufen Theater Jugendensemble Premiere mit einem abendfüllenden Theaterstück über das Erleben des Lockdowns aus der Sicht eines Teenagers.
HOMEBOUND (Minidramen aus dem Lockdown) wurde gefördert im Rahmen von Neustart Kultur aus den Mitteln der Beauftragen der Bundesregierung für Kultur und Medien und dem Bundesverband Soziokultur e.V.
Das Stück hat im Probenprozess viele Fragen aufgeworfen, und es entstand der Gedanke, dass die Einschätzung der Eltern, der Erwachsenen, der Presse oder sogar vielleicht auch von der politischen Seite, wie Jugendliche sich gefühlt haben könnten, was sie umtreibt, wie schnell sich ihre Haltungen ändern oder wie sie ihre eigene Zukunft einschätzen nicht unbedingt mit der Realität übereinstimmt.
Unser Alltag seit März 2020 ist geprägt von Schlagzeilen, Meinungen und Behauptungen. Langsam zeigen sich emotionale und psychische Schäden, die manche Menschen in der Isolation erfahren haben. Obwohl es durchaus möglich ist, fällt es vielen schwer aufeinander zu zugehen, Veranstaltungen zu besuchen, die Sicherheit der eigenen „Höhle“ zu verlassen.
Wie schätzen wir unseren Alltag vor der Pandemie ein und wie ist es jetzt? Was ist zwei Jahr nach dem März 2020 die neue Normalität, und können wir uns konkret an die Qualität der Ereignisse und der Begegnungen erinnern aus dem Jahr 2019 und davor? Oder hat der Lockdown dazu geführt, dass wir unser Leben vor der Pandemie glorifizieren, um unsere Probleme stärker hervorzuheben in der Kommunikation mit anderen? In wie fern hat sich unser Leben und Erleben verändert? Was haben wir gelernt? oder doch nichts?
Wie unser gesellschaftliches Umfeld uns einschätzt, Nachbarn, Freunde, Eltern, Arbeitgeber, und unsere die öffentlichen Behauptungen, stimmen nicht unbedingt mit unseren tatsächlichen Gefühlen und Gedanken. In wie fern stimmen also in der Pandemie getroffenen Behauptungen und Pläne mit der tatsächlichen Haltung?
Haben wir vielleicht zu viel Angst vor der Meinung anderen, um überhaupt ehrlich sein zu können?
Haben wir unsere Sichtweise auf die Welt oder unser Umfeld tatsächlich verändert?
Oder hat sich unsere Wahrnehmung noch stärker verengt auf die eigene Lebensblase.
Haben wir nach dem Lockdown all die Sachen gemacht, die uns so gefehlt haben, oder lässt der Wunsch nach Freiheit doch nach sobald ich wieder frei bin...?
Wollen wir unsere persönliche, politische oder klimabedingte Situation verändern? und wenn ja, was sind wir bereit dafür zu tun oder aufzugeben?
Bis heute sind 27 Jugendliche im Alter von 11 bis 21 Jahren zu Wort gekommen. Weitere Stimmen sind unterwegs.
Die überraschenden und teils drastischen Ergebnisse dieser spannenden, und uns sehr bewegenden Recherche werden aktuell in eine darstellerische Form gebracht... bleibt neugierig.