Basierend auf dem Film „Der Komparse“ von Nabil Maleh aus dem Jahr 1993.
Für die Bühne adaptiert und ins Deutsche übersetzt von Zakaria Sabbagh Sharabati und Agnieszka Kleemann.
Regie: Torsten Kleemann
Buch: Zakaria Sabbagh Sharabati und Agnieszka Kleemann
Mit: Agnieszka und Torsten Kleemann, Zakaria Sabbagh Sharabati, Michelle Caccamese, Arnold Tomaschek und Dirk Kilian
Der syrische Regisseur Nabil Maleh (1936-2016) zeigte in seinen Filmen oft die gesellschaftliche Wirklichkeit in Syrien und forderte damit mehrfach das Regime heraus. Bekannt wurde er 1972 mit dem Film “Der Leopard”, der den ersten Preis des Locarno Festivals gewann. Sein zweiter international bekannter Film ist „Der Komparse“ aus dem Jahr 1993.
Salem und Nada, ein junges Liebespaar, müssen ihre Beziehung aufgrund der rigiden Sittengesetze geheim halten. In Damaskus, in der Wohnung eines Freundes, können sie sich heimlich treffen. Doch auch hier dominiert die Angst entdeckt zu werden. Um sich besser über schwierige Themen austauschen zu können, schlüpfen Salem und Nada in verschiedene Rollen, spielen miteinander und lernen sich so kennen. „Der Komparse“ zeigt den Versuch einer Liebesbeziehung in einem repressiven, belauernden Land.
Zuschauerstimme zur Premiere am 25.06.18:
"Glückwunsch zum Komparsen gestern im Stadttheater in Aschaffenburg! Ein beeindruckendes Stück.
Es ist euch wunderbar gelungen diese Liebesgeschichte aus einem uns fremden Land auf eine deutsche Bühne zu bringen. So viel Schüchternheit, Zärtlichkeit und Witz. Und das in einer Atmosphäre allgegenwärtiger Gefahr. Das gesamte Ensemble spielte gänzlich übereinstimmend mit dem Inhalt. Bewegung, Mienenspiel, die Stimmen, die kleinen Andeutung passten immer zur Szene. Die Sparsamkeit der Bühnenausstattung ermöglichte den Zuschauern volle Konzentration aufs Spiel, aufs Stück.
Hut ab!
Ein Hoch auch dem Autorenteam! Diesem Stück sind noch viele Bühnen zu wünschen."
Presse zur Premiere im Stadttheater Aschaffenburg am 25.06.2018
(Auszüge Main Echo von Melanie Pillinger am 27.06.2018)
Das Premierenpublikum am Montagabend im Stadttheater war tief beeindruckt von der zweiten deutsch-arabischen Produktion des Kleinostheimer 12 Stufen Theaters.
( … )
Die Zuschauer in der ausverkauften Studiobühne des Stadttheaters wurden förmlich hineingesogen in die beklemmende Atmosphäre, von der Salem (Zakaria Sabbagh Sharabati) und Nada (Agnieszka Kleemann) umgeben sind. Der blinde Oud-Spieler (Dirk Kilian), dessen Musik das Liebespaar begleitet, wird am Schluss von einem Polizisten (Arnold Tomaschek) auf den Boden geworfen und abgeführt, weil angeblich Verdächtige in seiner Wohnung gesehen wurden.
( … )
Das Paar blieb unbehelligt am Schluss, hatte Glück, dass seine heimlichen Treffen, sein romantisches unschuldiges Spiel, zu heiraten, in der Wohnung von Salems Freund Adel (Torsten Kleemann) diesmal nicht als Vergehen geahndet werden.
Bespitzelung und Korruption werden schlaglichtartig greifbar in den intensiv und plastisch gespielten Personen. Der Security-Mann (Tomaschek) mit dem Knopf im Ohr ruft allein mit seinem Auftauchen blanke Ohnmacht hervor. Der großspurige Adel und seine aufgedonnerte Freundin (Michelle Caccamese) stehen für eine Oberschicht, der alles andere als ihr Luxusleben egal ist.
( … )
MELANIE POLLINGER