Vorsicht zerbrechlich / Fräulein Else - Premiere Oktober 2020

 

Zwei Theaterstücke an einem Abend zu einem gemeinsamen, sensiblen Thema. Unser junges Ensemble beschäftigt sich mit körperlichem und emotionalem Kindesmißbrauch. Um die Inhalte intensiv auf die Bühne zu bringen, die Brisanz zu erfassen und es in einer starken Inszenierung umzusetzen, wird sich das Team ein ganzes Jahr lang mit dem Projekt befassen. Die Proben haben bereits begonnen.


Vorsicht zerbrechlich

von Belida Ley

mit Natalia Frey und Arnold Tomaschek

Betty, ein kleines Mädchen, flüchtet sich in Angst und Verunsicherung zu ihrem Opa in den Trödelladen. Hier, in einer Spiel- und Phantasiewelt, findet sie Ruhe, und gemeinsam mit ihrem sehr einfühlsam agierenden Opa lernt sie wieder lachen und spielen. Erst langsam gelingt es dem alten Herrn, die Fassade von Angst und Alptraum des kleinen Mädchens zu durchbrechen und zu erahnen, wieso sie in ihren Träumen ein Monster sieht, das sie immer wieder zu umarmen versucht ...

 

Der Autorin gelingt es einen Alpdruck erfahrbar zu machen, ohne ihn zu zeigen, ohne ihn zu erklären. Es wird angedeutet, behutsam erfahrbar gemacht. Umso beeindruckender und diffiziler gelingt es der Autorin, das Psychogramm eines verstörten Kindes zu zeichnen.

 

Regie Torsten Kleemann

Choreografie Agnieszka Kleemann

 

Aufführungsgenehmigung Verlag Vertriebsstelle

12 Stufen Theater, Vorsicht zerbrechlich
Frey und Tomaschek / Foto Lörler

Fräulein Else

von Boris C. Motzki nach Arthur Schnitzler

mit Selina Kruse und Emely Vogel

Nur die junge Else kann die Familie vor dem finanziellen und gesellschaftlichen Ruin retten. Ihr Vater hat Geld veruntreut, und nun soll sie den Kunsthändler von Dorsday, einen alten Freund der Familie, um Hilfe bitten. Von Dorsday ist einverstanden, unter der Bedingung, Else eine Viertelstunde "nur von Sternenlicht bekleidet" anschauen zu dürfen ...

Schnitzler zeichnet in seiner Novelle FRÄULEIN ELSE das weibliche Pendant zu LEUTNANT GUSTL: Geht es bei Gustl um die Frage der Ehre, so steht bei Else die Frage der Scham im Vordergrund. Wie weit würde man gehen, wenn man die Familie retten kann? So weit, dass man seinen Körper und somit seine Seele zur Schau stellt und verletzt?

Regie Torsten Kleemann

 

Aufführungsgenehmigung H&S Verlag

Kruse und Vogel / Foto Kleemann
Kruse und Vogel / Foto Kleemann